Studierendenzentrierung in der Praxis: Rendez-vous Lehre 2023
Student François Lanzeray in der Diskussionsgruppe am Vormittag. Dieses Bild ist lizenziert unter CC BY SA 4.0 International, Barbara Héritier, Rendez-vous Lehre BFH 2023
Abwechslungsreich und thematisch gehaltvoll, so bezeichneten die Teilnehmer*innen aus Lehre und Weiterbildung das Rendez-vous Lehre. In wertschätzender Atmosphäre standen am 5. September am SIPBB in Biel die Studierenden einen ganzen Tag lang im Zentrum.
Nicht nur die Studierenden, sondern auch die teilnehmenden Lehrpersonen und weiteren Verantwortlichen aus Lehre und Weiterbildung verfolgten interessiert die unterschiedlichen Beiträge zur Studierendenzentrierung: Auf eine einordnende und mit praktischen Tipps angereicherte Keynote von Sabine Hoidn folgten kleinere und grössere Diskussionsrunden, entweder im kühlen SIPBB oder auf dem sonnigen Vorplatz. Anschliessend erhielten Stefan Rose und Sven Feurer den diesjährigen CS Award for Best Teaching der BFH für ihr Modul «Entrepreneurial Marketing». Am Nachmittag ermöglichten vier Workshops und acht BFH-Praxisbeispiele weitere Perspektiven auf die Studienzentrierung.
Wie erreichen wir ein gutes Arbeitsklima im Studium?
In der Diskussion zur Keynote wurde vom Mehraufwand für studierendenzentrierte Lehre gesprochen, der sich über die Zeit und mit geteilter Verantwortung zwischen Lehrpersonen und Studierenden wieder verringere. Modulevaluation war Thema und dass diese nur in ausgewogener Frequenz sinnvoll ist und Fragen beinhaltet, die zur Art der Lehrveranstaltung passen. Weiter ging es um die Motivation der Studierenden, die sich steigern lasse, wenn Fragen aus dem Berufsalltag in die Lehre einflössen. Letzter Diskussionspunkt waren Methoden und Tricks, wie ein «zielerreichendes Lernen» mittels gemeinsamer Absprachen und gutem Arbeitsklima erreicht werden können
Praktische Tipps und Erfahrungsaustausch
Der Nachmittag war dem Ausprobieren in Workshops und dem Wissenstransfer gewidmet, sowohl zwischen Lehre und Weiterbildung als auch über die Departemente hinweg. In den Praxisbeispielen ging es um Design Thinking und Action Learning, um Kollaborative Lehr- und Lernumgebungen, um Peer-Grading, Studienkohorten verbindende Lernsettings, ums Verlernen von Rassismus, um Peer-to-Peer-Coaching und -Feedback sowie um hybride Unterrichtsformen. In den Workshops und den Praxisbeispielen sind trotz unterschiedlicher Zugänge gemeinsame Einsichten gewonnen worden: Studierendenzentrierte Lehre gelingt durch geteilte Verantwortung fürs Lernen zwischen Lehrpersonen und Studierenden oder deren Verlagerung von ersteren zu letzteren. Lehrveranstaltungen mit realen Herausforderungen machen dies möglich. Dabei sind «sichere Räume» zum Ausprobieren und Reflektieren genauso wichtig wie Lehrpersonen als Coaches.
Reise auf Augenhöhe
Der Anlass hat die Teilnehmenden ermutigt, ihre Rollen zu überdenken. Die einen wollen die ‘neuen’ Tricks anwenden und die Reise hin zur Studierendenzentrierten Lehre antreten. Die anderen wollen Verantwortung übernehmen und Dialogpartner*innen auf Augenhöhe sein. Einen erfrischenden Auftritt zum Schluss hatten Lilly Hartmann und Alina Maria Schmidli von der HKB, die in ihrer Performance «BFH Utopia» die Wünsche von BFH-Studierenden für eine ideale Hochschule präsentierten – unter anderem, und dies ohne Augenzwinkern: «NACHHALTIGKEIT». Der Begriff passt eigentlich sehr gut zum Wunsch eines Studenten am Ende des Tages: «Ich wünsche mir, dass alle Teilnehmer*innen des Rendezvous Lehre die Idee der studierendenzentrierten Lehre weitertragen.»
Link zum Programm des Rendez-vous Lehre 2023
Link zu den News auf MyBFH zum CS-Award for Best Teaching 2023
Titelbild: Student François Lanzeray in der Diskussionsgruppe am Vormittag. Dieses Bild ist lizenziert unter CC BY SA 4.0 International, Barbara Héritier, Rendez-vous Lehre BFH 2023