Förderung

Die BFH unterstützt Dozierende in der Umsetzung innovativer Lehrprojekte und zeichnet exzellente Lehre aus: Hier findest du mehr Infos zu den Förderprogrammen sowie zum CS Award for Best Teaching.

Förderprogramme für Dozierende

Das E-Learning-Förderprogramm

Bring deine E-Learning-Projekte voran – mit dem Förderprogramm der BFH. Innovative E-Learning-Szenarien steigern die Qualität und Attraktivität der Lehre. Mehr zur Teilnahme und den Bedingungen erfährst du auf der Seite des E-Learning Förderprogramms im BFH Intranet.

Das Förderprogramm für BFH diagonal

Hast du Lust, für «BFH diagonal», das hochschulweite Wahlangebot, ein interdisziplinäres oder überfachliches Modul zu entwickeln? Zur Erarbeitung ausgewählter Module kannst du für zusätzliche ILV-Stunden bewerben. Mehr zur Eingabe eines Moduls erfährst du auf der Seite von diagonal im BFH Intranet.

Das Förderprogramm für innovative Weiterbildungsangebote

Möchtest du ein innovatives Projekt in der Weiterbildung realisieren? Die BFH unterstützt dich mit ihrem neuen Förderprogramm. Ziel ist es Projekte zu unterstützen, die Synergien zwischen Forschung, Lehre und Weiterbildung schaffen oder welche die Zusammenarbeit zwischen den Departementen und BFH-Zentren fördern. Mehr zur Förderung erfährst du auf der Seite der Weiterbildung im BFH Intranet.

Um mehr über die verschiedenen Förderprogramme zu erfahren, melde dich bei der Virtuellen Akademie.

CS Award for Best Teaching

Ist deine Lehre originell und nachhaltig? Dann bewirb dich um den CS Award for Best Teaching und gewinne 10’000 Franken! Jährlich vergibt die Credit Suisse Foundation einen Award für die innovativsten Lehrenden an Hochschulen. Die Ausschreibung startet jeweils Mitte Februar.

Bewerben für den Award können sich Dozierende, Lehrende und Projektteams der Berner Fachhochschule BFH, die aufzeigen möchten wie:

  • Sie digitale Elemente in Ihre Lehre integrieren
  • Sie Präsenz- mit Online-Phasen verzahnen
  • Sie Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen
  • Sie inter- und transdisziplinäre Lehre fördern
  • Sie einen Praxisbezug herstellen
  • Sie forschungsbasiertes und forschendes Lernen umsetzen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Interessierte Lehrende oder Projektteams der BFH können ihr Konzept jeweils bis Ende Mai einreichen.  Ergänzend zum schriftlichen Konzept kann ein Video von max. 3 Minuten Länge  eingereicht werden.

  • Alle Infos zu Vorgaben und Kriterien für das Bewerbungsschreiben findest du in diesem PDF zum CS Award for Best Teaching 2023.

  • Die Jury bestimmt mit Mehrheitsentscheid anhand der Kriterien das Siegerprojekt. In einer Patt-Situation entscheidet der Vizerektor Lehre.

Ausgezeichnete Lehrbeispiele

Die beiden Dozenten der Berner Fachhochschule werden für ihr Lernmodul «Entrepreneurial Marketing» ausgezeichnet. Der Studieninhalt aus dem Bachelorstudiengang Betriebsökonomie überzeugt die Jury durch seinen hohen Praxisbezug und die didaktische Umsetzung. In Zusammenarbeit mit einem lokalen Start-up verknüpfen Studierende Theorie und Praxis und fördern gleichzeitig ihr unternehmerisches Denken.

Die beiden BFH-Professoren, Prof. Dr. Stefan Rose und Prof. Dr. Sven Feurer des Departements Wirtschaft erhalten den CS Award for Best Teaching 2023. Sie konzipierten das Studienmodul «Entrepreneurial Marketing» im Bachelorstudiengang Betriebsökonomie. «Die Auszeichnung ist eine Motivation für uns, weiterhin praxisorientierte Lehrmethoden zu entwickeln und unsere Studierenden bestmöglich auf die Herausforderungen einer dynamischen und anspruchsvollen Wirtschaftswelt vorzubereiten», freut sich Stefan Rose. Ein zentrales Element ihres didaktischen Konzeptes ist der Live-Case: Studierende begleiten ein reales, lokales Gründungsunternehmen und deren spezifischen Fragen aus dem Bereich Marketing. «Das Lernmodul ist sehr wirtschaftsnah. Unsere Studierenden tauchen ein in die Welt eines Start-ups. Sie lernen aus nächster Nähe, was es für ein neu gegründetes Unternehmen heisst, Akzeptanz für ihre innovativen Ideen zu schaffen. Sie erleben, mit was für Herausforderungen junge Unternehmerinnen und Unternehmer konfrontiert sind und adressieren diese mit wissenschaftlichen Methoden», erklärt Sven Feurer.

Lokale Praxispartner als Themensponsoren für Live-Cases

Das Berner Start-up BeBop Robotics war Praxispartner bei der diesjährigen Durchführung des Moduls. Das Unternehmen bietet verschiedene Dienstleistungen rund um den Einsatz von Service-Robotern an. Die Studierenden haben in Feldstudien untersucht, wie der Einsatz eines Service-Roboters im Altersheim – konkret im Seniorenzentrum Schüpfen  – ankommt. Sie sammelten Daten und konnten die Akzeptanz auf Seiten des Managements, der Mitarbeitenden, Angehörigen und natürlich der Bewohner*innen analysieren. «Unsere Studierenden lernen so, welchen Beitrag innovative Technologien leisten können, um die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern, und welche Barrieren abgebaut werden müssen, dies zu erreichen», so Sven Feurer.

Auch das Berner Start-up TEIL profitierte als Live-Case bereits von den Inputs der Studierenden der Berner Fachhochschule. Und diese erhielten im Gegenzug einen Einblick in die Herausforderung, Kund*innen für ihr nachhaltiges Modekonzept zu begeistern. Das Geschäftsmodell von TEIL basiert auf dem Konzept des Leihens statt Kaufens von Kleidung im Abonnement – eine Alternative zum umweltbelastenden Konsum von Fast Fashion. Im Rahmen des Lernmoduls «Entrepreneurial Marketing» haben sich die Studierenden mit der Frage beschäftigt, welche relativen Vor- und Nachteile Nutzerinnen und Nutzer von einem Wechsel zu TEIL haben und wie Umsetzung und Preismodell aussehen müssen, damit die Dienstleistung auch in Anspruch genommen wird.

Forschungsbasiertes Lernen

Neben der Nähe zur praktischen Umsetzung fördert das Modul «Entrepreneurial Marketing» auch das forschungsbasierte Lernen. Die Studierenden wenden erlernte Forschungsmethoden bereits im Rahmen ihres Bachelorstudiums an und sammeln so erste Erfahrungen in der interdisziplinären Forschung. So entstand beispielsweise im Rahmen des Live-Cases mit BeBop Robotics ein wissenschaftliches Forschungspapier mit den beteiligten Studierenden als Koautor*innen, welches an der Jahreskonferenz der European Marketing Academy EMAC 2023 präsentiert wurde. «Ein Zeichen für die hohe Qualität der Arbeit unserer Studierenden, welche im Rahmen des Moduls entsteht und dafür, dass wir erfolgreich Wissenschaft und Praxis miteinander verknüpfen», betont Stefan Rose.

Diese hohe Qualität und die Nähe zur Praxis waren dann auch ausschlaggebende Argumente für die Auszeichnung der beiden BFH-Professoren, Stefan Rose und Sven Feurer. Der CS Award for Best Teaching zeichnet BFH-Dozierende aus, die sich in kreativer und innovativer Form für eine herausragende Lehre einsetzen. In ihrer Begründung würdigt die Jury den impactorientierten Action-Learning-Ansatz, welcher im Rahmen des Studienmoduls «Entrepreneurial Marketing» verfolgt wird. Das Modul zeichnet sich durch eine starke Praxisorientierung und eine hohe wissenschaftliche Fundierung aus. Darüber hinaus fördert das Modul das unternehmerische Denken und Handeln der Studierenden.

Prof. Dr. Stefan Rose und Prof. Dr. Sven Feurer

Prof. Dr. Stefan Rose und Prof. Dr. Sven Feurer

Judith Studer vom Departement Soziale Arbeit wurde für die Modulreihe «Selbst- und Sozialkompetenzen» oder kurz SeSok mit dem CS Award for Best Teaching ausgezeichnet. Ihr innovatives Konzept erlaubt Studierenden individuelle Lernwege. Herausgekommen ist dabei unter anderem ein Poetry Slam als Kompetenznachweis.

Mit Judith Studer und der Modulreihe «Selbst- und Sozialkompetenz I-III» würdigt die Jury ein innovatives und methodisch vielschichtiges Lehrkonzept aus dem Departement Soziale Arbeit. Selbst- und Sozialkompetenzen werden in sehr unterschiedlichsten Settings von den Bachelor-Student*innen reflektiert und können so in der späteren beruflichen Tätigkeit weiterentwickelt werden.

Prof. Dr. Judith Studer, Modulverantwortliche dieser SeSok-Reihe, entwickelte zusammen mit Coachs und Student*innen das Konzept und ist für die Durchführung zuständig. In drei Pflicht-Modulen, welche über insgesamt drei Jahre verteilt sind, setzen sich alle Bachelor-Student*innen intensiv mit sich selbst auseinander und reflektieren so ihre Selbst- und Sozialkompetenzen. Diese werden aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen didaktischen Mitteln wie z.B. E-Portfolioarbeit, Gruppen- und Einzelcoachings, Erfahrungsaustauschseminare thematisiert und gefördert.

zum Interview

Prof. Dr. Judith Studer, Dept. S

mehr auf der Website der BFH

Nada Endrissat und Marie Pešková erhalten den Credit Suisse Award for Best Teaching für die neu konzipierte Lehrveranstaltung «Agility & New Work», welche im Masterstudium «MSc Digital Business Administration» am Departement Wirtschaft angeboten wird

Die Lehrveranstaltung überzeugte die Jury durch den didaktischen und methodischen Aufbau. Die Möglichkeiten der digitalen Lehre werden auf innovative und kreative Weise eingesetzt und verschränken sich mit offline Lernsituationen, so dass Student*innen im Zentrum des Lernens stehen. Das didaktische Konzept der Lehrveranstaltung beruht auf drei Elementen, die sich immer wieder aufeinander beziehen: virtuelle Lerneinheiten (Selbststudium), Präsenzveranstaltungen und ein Praxisfall dem sogenannten Live-Case.

48 Studierende lernten einerseits in virtuellen «Learning Cycles» (Selbststudium) die Inhalte rund um das Thema Agilität, New Work und Digitalisierung, wobei sie selbstbestimmt die Aufgaben bearbeiten können. Technisch wurden diese Einheiten komplett auf Moodle abgebildet. Das zweite Element sind insgesamt drei interaktive «On Campus» Präsenzveranstaltungen, wo die Lerninhalte aus dem Selbststudium aufgegriffen, vertieft und in konkreten Anwendungsfällen erlebbar gemacht werden.

Live Case: Praxispartner SBB und Abraxas

Das dritte Element ist der «Live Case», ein aktueller realer Fall eines Praxispartners, um den anwendungsorientierten Transfer des Wissens in die reale Arbeitswelt zu üben. Mit dem Praxispartner SBB wurde beispielsweise ein konkreter Anwendungsfall der 3-D-Modellierung im Bereich der Gebäudenutzung angeschaut. Dabei standen die folgenden Fragen im Zentrum: «Wie verändert sich die Arbeit durch die neue Technologie?» oder «Wie verändern sich Berufsbilder und mit welchen Konsequenzen?». In der Lehrveranstaltung wurde kontinuierlich auf die Praxisbeispiele Bezug genommen und dieses aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die Student*innen hatten die Möglichkeit, Praxisvertreter*innen zu treffen und mit ihnen eine lebendige Debatte zu führen. Die Praxispartner gewinnen durch den Austausch mit den Masterstudent*innen einen kritischen Blick von aussen. Mit der Bearbeitung des Live Cases konnten die Student*innen in ein hochaktuelles Thema interdisziplinär und anwendungsorientiert eintauchen. Technologien und deren Anwendungsbereiche wurden erarbeitet, aber auch die Kompetenz, diese kritisch zu hinterfragen.

Jury-Begründung

Die Jury würdigt den überzeugenden didaktischen Aufbau (u.a. Blended Learning) der Lehrveranstaltung und den durchdachten kombinierten Einsatz von on- und offline Tools, wodurch ein studierendenzentriertes Lehrangebot ermöglicht wird. Selbstverantwortung als auch die Kollaboration unter den Student*innen wird gefördert und damit werden Skills der Zukunft trainiert, welche auch im Berufsleben wichtig sein werden. «Innovative und zeitgerechte Hochschullehre, welche Inhalt und Form optimal in Einklang bringt» so das Fazit der Jury und damit ganz im Sinne der BFH-Strategie «Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter».

Cornelius Palmbach und sein Team – Francesca Piqué, Alice Marthaler und Christian Degrigny – erhielten den Lehrpreis CS Award for Best Teaching 2020. Die Jury würdigte damit ein aussergewöhnliches Modul im Fachbereich Konservierung und Restaurierung. Dozierende mit langjähriger Forschungserfahrung auf unterschiedlichen Themengebieten prägen den transdisziplinären Charakter der Lehrveranstaltung.  

Das Modul «Research Skills for Conservation-Restoration», bei welchem Cornelius Palmbach als Koordinator fungiert, gehört zum Lehrangebot des Swiss Conservation Restoration Campus. Ein Zusammenschluss der HKB  und drei weiteren Schweizer Hochschulen respektive Ausbildungsstätten: SUPSI, HE-Arc CR und Abegg-Stiftung. Bis zu 60 Studierende aus drei Sprachregionen und acht Spezialisierungen nehmen an dem alle zwei Jahre in englischer Sprache durchgeführten Modul teil. Ziel des Moduls ist es, dass die Studierenden die Forschung als ein vertrauenswürdiges System der Wissensgenerierung und als einen der wichtigsten Innovationsfaktoren der modernen Konservierung-Restaurierung begreifen lernen.

Die Prinzipien der Forschung werden am Beispiel von acht Schadensursachen vermittelt, den Phänomenen, die diese an verschiedenen Materialien respektive Kunstwerken hervorrufen sowie den Analysemethoden und bildgebenden Verfahren, die zu deren Untersuchung und Dokumentation zum Einsatz kommen. Während des mehrheitlich als Selbststudium organisierten Moduls arbeiten die Studierenden in interdisziplinären Gruppen zusammen. Dazu steht ihnen ein neu gestalteter Kursraum auf der Online-Lernplattform Moodle zur Verfügung. Anstatt einer simplen schriftlichen Dokumentation ihres Projekts erstellen die Studierenden dort einen interaktiven Wiki-Eintrag.

Die Jury ist überzeugt, dass die so erarbeiteten Forschungskompetenzen für die Studierenden sowohl bei ihrer Masterarbeit als auch später im Berufsleben hilfreich sein werden. Die Jury würdigte mit dem Preis ausserdem die Koordinationsleistung und die gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Institutionen.

2019 konnten zwei Dozierende den Preis entgegennehmen:

Preisträgerin Esther Abplanalp

Esther Abplanalp, Dozentin für Soziale Arbeit, erhält den Award für «Interaktion und Kommunikation II», ein Pflichtmodul für alle Bachelorstudierenden, das zum Erwerb von Beratungs- und Interaktionskompetenzen beiträgt. Die Lehrveranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Dozierenden entwickelt und kombiniert klassische und neue didaktische Ansätze. Theoretische Grundlagen erarbeiten die Studierenden im Selbststudium mit E-Learning Material, das Gesprächstraining findet gemeinsam mit Dozierenden und in Gruppen statt. Neben Rollenspielen, Peerfeedbacks und Coaching steht den Studierenden auch das Virtual Reality Labor des Departements S zur Verfügung, wo sie das Beratungsgespräch praxisnah mit einem Avatar üben können. Das Ausprobieren und Üben sowie der hohe Reflexionsanteil zeichnen dieses Modul in starkem Masse aus. Die Jury ist überzeugt, dass die Studierenden nach der Absolvierung des Kurses dank hohem Praxisbezug und didaktischer Vielfalt gut auf die Pflichtpraktika vorbereitet sind.

Preisträger Serge Bignens

Serge Bignens, Dozent für Medizininformatik, wird für das Modul «BLUB: Blended Learning Use case basiert» ausgezeichnet. In diesem Modul geht es um Grundkenntnisse von E-Health, dafür bearbeiten die Studierenden zu zweit einen selbstgewählten Anwendungsfall (Use case), der sie als roter Faden durch die einsemestrige Veranstaltung führt. Die Wochenthemen, zum Beispiel gesetzliche Grundlagen oder IT-Standards, werden zu Hause vorbereitet und jeweils auf den personalisierten Fall angewendet. Studierende können selbständig und weitgehend nach eigenem Rhythmus arbeiten und erhalten nach Abgabe ihrer Ergebnisse zeitnah Feedback vom Dozenten. Am Ende des Moduls haben die Studierenden mit ihrem Fall die Materie komplett durchgearbeitet und sind optimal auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Die Veranstaltung kombiniert die Vorteile von Präsenzlektionen und E-Learning und folgt einer klaren Wochenstruktur. Die Jury ist überzeugt, dass die von Serge Bignens angewandte Methode auch auf andere Studienfächer übertragbar ist und dort einen Mehrwert bieten kann.