Lebensbewältigung als Streben nach Handlungsfähigkeit

Kern des Konzepts bildet die „Bewältigung von Lebensaufgaben, die sich aus dem Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft ergeben“ (Lambers, 2016, S. 111). Arbeitslosigkeit oder allgemein die berufliche Sozialisation können als Beispiele von Bewältigungsaufgaben dienen, die in unterschiedlichen Jahrzehnten jeweils verschiedene individuelle Kompetenzen in der Bewältigung dieser Aufgaben erforderlich gemacht haben. Solche Lebensaufgaben stellen sich potenziell allen Menschen, denn die „Identitätsformation in den Gesellschaften der zweiten Moderne [verläuft] eher instabil und in Brüchen […], Identität [wird] also immer wieder herausgefordert» (Litau, Walter, Warth & Wey, 2016, S. 32). Dabei sind die Menschen von Entwicklungen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Recht, Gesundheits- und Sozialwesen abhängig. Bewältigungsaufgaben sind damit ebenso dynamisch wie die Bereiche, von denen sie abhängen.

Konkret zeigen sich die Bewältigungsaufgaben zum einen lebensphasenspezifisch – beispielsweise Pubertät, Elternschaft, Pensionierung, Alter etc. Diese Phasen sind gesellschaftlich vorstrukturiert, können (und müssen!) aber biografisch gestaltet werden. In der „Zweiten Moderne“ mit ihrer Entgrenzung des Lebenslaufs und dem Hervortreten offener und riskanter Übergänge werden zum einen Bewältigungsaufforderungen und Bewältigungszwänge freigesetzt, ohne dass die sozialen Bedingungen zu ihrer Bearbeitung bereitgestellt werden. Zum anderen handelt es sich um kritische Lebensereignisse, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, die mannigfaltige Verlusterfahrungen (Einkommen, Status, Freunde, Sinn des Lebens) bedeutet, oder das Scheitern in Partnerschaft oder Familie.

Wird der Bewältigungsdruck zu gross, kann dies hilflos machen. Die meisten Menschen können diese Hilflosigkeit jedoch thematisieren und ihre Handlungsfähigkeit durch das Gespräch mit anderen wieder zurückgewinnen. Das Bewältigungskonzept bezieht sich also „nicht auf eine Sondergruppe, sondern auf alle Menschen in kritischen Lebenssituationen“ (Böhnisch, 2016b, S. 23). Die Übergänge aus dem Alltag heraus in kritische Zonen hinein sind dabei fliessend (Böhnisch, 2016b, S. 23).

Zu Klientinnen und Klienten der Sozialen Arbeit werden Menschen laut Böhnisch dann, wenn sie nicht (mehr) in der Lage sind, ihre Hilflosigkeit in „kritischen Lebenskonstellationen“ zu thematisieren und deshalb zu antisozialem oder selbstdestruktivem Verhalten greifen. Den Fach-Terminus „Lebensbewältigung“ reserviert Böhnisch dabei für Verhalten in „kritischen Lebenskonstellationen“, das sich aus dem Streben nach dem (Wieder-)Erlangen psychosozialer Handlungsfähigkeit ergibt.

«Was ist mit Lebensbewältigung gemeint?»

Böhnisch versteht Lebensbewältigung als „das Streben nach psychosozialer Handlungsfähigkeit in kritischen Lebenskonstellationen“ (Böhnisch, 2016a, S. 20). Mit Lebensbewältigung ist also nicht jedes Handeln gemeint, sondern nur dasjenige in kritischen Lebenskonstellationen.

«Was sind kritische Lebensereignisse und -konstellationen?»

„Von ‚kritischen’ Lebensereignissen und Lebenskonstellationen wird dann gesprochen, wenn die betroffenen Menschen selbst nicht mehr in der Lage sind, Lebensschwierigkeiten aus eigener Kraft zu bewältigen, wenn sie also ihrer bisherigen physisch-psychischen und sozialen Ressourcen verlustig gegangen sind oder diese nicht mehr ausreichen, wieder in ein Gleichgewicht der persönlichen Befindlichkeit und des sozialen Verhaltens zu kommen, also handlungsfähig zu bleiben oder zu werden“ (Böhnisch, 2016b, S. 22). Ziel des Strebens ist Handlungsfähigkeit, das er als Gleichgewicht der persönlichen Befindlichkeit beschreibt. Nach Böhnisch ist jemand handlungsfähig, der sich sozial anerkannt, wirksam und darüber in seinem Selbstwert gestärkt fühlt.

Grundkomponente gelingender Bewältigung sieht Böhnisch in der „Chance der Thematisierung, des Aussprechen- und Mitteilenkönnens innerer Hilflosigkeit und Ohnmacht“ (Böhnisch, 2016b, S. 11).

 


 

GRUNDFRAGE DES ANSATZES

 

Wozu braucht jemand ein bestimmtes Verhalten? Und nicht: Warum verhält sich jemand in einer bestimmten Art und Weise?

 

Das Konzept der Lebensbewältigung geht davon aus, dass das ‚gestörte Verhalten’ der Klienten oder Klientinnen immer etwas mit ihrer gestörten Handlungsfähigkeit zu tun hat. Gestört ist sie dann, wenn der Selbstwert geringgeschätzt sowie wenig soziale Anerkennung und wenig Selbstwirksamkeit erfahren werden. Das daraus resultierende Leben im Ungleichgewicht, so die Grundhypothese, ist nicht aushaltbar, sodass um jeden Preis ein Streben nach Handlungsfähigkeit einsetzt – auch wenn der Preis ausserhalb der Normalität liegt. Bewältigungsverhalten wird daher nicht nur in sozial konformem, sondern auch – ohne dies negativ zu werten – in abweichendem, antisozialem und selbstdestruktivem Verhalten gesehen. Böhnisch sieht in diesem Verhalten eine Botschaft von Hilflosigkeit und Unvermögen, sich mit seinem gestörten Selbst auseinandersetzen zu können, und erklärt es mit dem Modell der Abspaltung: Unbewusst muss diese Hilflosigkeit im Aussen oder Innen abgespalten werden (2016a, S. 20-31).

Soziale Arbeit fragt daher nicht, warum jemand so oder anders handelt, sondern welche Botschaft er oder sie mit dem Verhalten aussendet. Methodisch versucht sie, funktionale Äquivalente, also Möglichkeiten anzubieten, dass die Klientinnen und Klienten mit der Zeit spüren können, dass sie diese Verhaltensweisen nicht mehr brauchen (Böhnisch, 2016b, S. 24). Darüber hinaus gilt es, Räume und Beziehungen zu schaffen, in denen Menschen Anerkennung erfahren und etwas bewirken können, Räume und Beziehungen, in denen sie lernen können, (wieder) Worte und eine Sprache für die eigenen Bedürfnisse zu finden.

 

 

Kritische Bewältigungskonstellationen auf Ebene der Betroffenen


Theoretisches Konzept

Das Konzept der Lebensbewältigung ist mehrdimensional angelegt. Es kann so das Bewältigungshandeln der Einzelnen im Zusammenspiel mit der psychodynamischen und der soziodynamischen und gesellschaftlichen Dimension analysieren. In späteren Ausführungen spricht Böhnisch (2016b, S. 23-27) von drei Zonen des Bewältigungshandelns und differenziert dabei BewältigungsverhaltenBewältigungskulturen und Bewältigungslagen. Das fokussiert meines Erachtens begrifflich noch klarer auf die ‚Architektur’ des Modells: Das individuelle Verhalten ist auch wesentlich durch bestimmte Milieukulturen und soziostrukturelle Lebenslagen geprägt, dem spezifische Bewältigungslagen innewohnen.

Psychodynamische Dimension oder:
personal-psychodynamische Zone des Bewältigungsverhaltens

Diese Dimension beschreibt den tiefenpsychologischen Argumentationskern der Theorie. Um sie zu verdeutlichen, gibt Böhnisch ein nahezu alltägliches Fallbeispiel: „Ein Junge macht mitten im Unterricht Faxen, gibt den Kasper, zeigt der Lehrerin den Stinkefinger. Die Klasse johlt. Die Lehrerin ist überrumpelt, scheint hilflos. Der Schüler, der sonst als leistungsschwach gilt, ist nun für drei Minuten oben, fühlt sich als der King. Was tun mit dem Jungen? Zum Schulpsychologen, in die Sonderzone der Schulsozialarbeit? Auf ihn einzureden, nützt nichts. Er hat ja seinen Auftritt genossen. Wenn aber nichts mit ihm geschieht, wird sich die Szene in immer kürzeren Abständen wiederholen. Schnell hat er das Etikett des notorischen Störers. Manche sagen sogar, er sei ‚auffälligkeitssüchtig’. Auf ihn einzureden, es ihm vorzuhalten, fruchtet deshalb nicht, weil im Jungen dieses erlebte Hochgefühl noch nachlebt, er davon nicht runter will. Er hat ja sonst nichts anderes, um auf sich aufmerksam zu machen. Es war auch nicht bewusst geplant, es ist in ihm aufgestiegen. Ein geiles Gefühl, so im Mittelpunkt zu stehen. Er erlebt ‚Anerkennung’ durch Auffälligkeit. Unbewusst aus einem leibseelischen Antrieb der Selbstbehauptung heraus“ (2016a, S. 14).

Anhand dieses Fallbeispiels lassen sich die Grundzüge der psychodynamischen Dimension erkennen: Seine Situation – „in der Schule wenig Anerkennung, zu Hause oft sich selbst überlassen“ – hat für ihn einen Verlust an Selbstwert, sozialer Anerkennung und Selbstwirksamkeit in kritischen Lebenssituationen zur Folge.

Das ‚störende’ Verhalten resultiert dabei aus der Unfähigkeit, die innere Hilflosigkeit zu thematisieren. Im Zentrum des Konzepts der Lebensbewältigung steht die Sprachlosigkeit, das heisst, die Unfähigkeit, sprachlich die eigene Hilflosigkeit zu thematisieren. Eine Hilflosigkeit, die durch den Verlust sozialer Orientierung und Anerkennung hervorgerufen wird. Eine Hilflosigkeit, die entsteht, wenn man als Mensch kaum Möglichkeiten hat, etwas zu bewirken und auf sich aufmerksam zu machen. Dadurch entsteht ein somatischer Druck, der nach Entspannung drängt.

Das führt zum unbedingten Streben nach Handlungsfähigkeit. Das ‚störende Verhalten’ des Schuljungen kann man als Rückgewinnung des Gleichgewichts der persönlichen Befindlichkeit interpretieren. Dabei können die Kompensationen für die unzureichende Handlungsfähigkeit vielfältig sein und unterschiedliche Inszenierungen und Aktivitäten der Entlastung, Ablenkung oder des Umleitens der inneren Bedrängnis annehmen. Dabei zeigen sich häufig antisoziale und destruktive Züge. Dieses Verhalten entzieht sich dabei meist der Selbstkontrolle (Böhnisch, 2016a, S. 28). Das Bewältigungshandeln hat, auch wenn es von normativen Mustern der Sozialintegration abweicht, subjektiv immer auch eine sozialintegrative Absicht (ebd., S. 28).

Zentral in dieser Argumentation ist das tiefenpsychologische Theorem der Abspaltung. Ausgangspunkt ist entsprechend die innere Kraft zur Selbstbehauptung, die auf die Anpassungserwartungen und -zwänge sowie die Etikettierungs- und Zuschreibungsmechanismen der sozialen Umwelt trifft. Die daraus resultierenden Spannungen, Entwicklungs- und Bewältigungskonflikte entfalten schon in der frühen Kindheit eine Tiefendynamik, die den weiteren Lebenslauf bestimmen (Böhnisch, 2016a, S. 24). Gruen (1992) stellt fest, dass je „mehr das, was aus dem Selbst kommt, verwehrt oder abgewertet wird, desto eher beginnt man selbst, diese eigenen Bedürfnisse zu unterdrücken und schließlich antisozial oder selbstdestruktiv abzuspalten“ (zitiert nach Böhnisch, 2016b, S. 24). Äussere Abspaltung zeigt sich in externalisierenden Verhaltensweisen: zum Beispiel Gewalt gegen andere, Abwertung von anderen, Rassismus, Rechtsextremismus, Devianz, Delinquenz, Machoismus etc. Innere Abspaltung wird hingegen anhand internalisierender Verhaltensweisen sichtbar: selbstverletzendes Verhalten, Schuldzuweisung gegen sich selbst, selbsterniedrigende und -zerstörerische Gedanken etc. Böhnisch hebt dabei besonders die geschlechterdifferenten Weisen der Abspaltung hervor: Männer tendieren eher – Achtung, das heisst gerade nicht alle! – zu äusserer Abspaltung und Gewalt gegen andere, während Frauen eher – Achtung, nicht alle Frauen! – zu innerer Abspaltung und Autoaggression neigen.

Soziodynamische/interaktive Dimension oder
relational-intermediäre Zone der Bewältigungskulturen

Individuelles Bewältigungshandeln ist, so die Grundannahme des Ansatzes, in bestimmte Bewältigungskulturen eingelassen – also milieugebundene, soziale und kulturelle Praktiken. Milieubeziehungen, die durch intersubjektive, biografische und räumliche Erfahrungen charakterisiert und als solche hoch emotional besetzt sind, prägen das individuelle Bewältigungsverhalten bei psychosozialen Belastungen und während kritischer Lebensereignisse (Böhnisch, 2016b, S. 26). Je nach Milieu – und damit auch nach Familie, Gruppe, Schule, Arbeitswelt und Medien – ergeben sich unterschiedliche Chancen der Thematisierung des bedrohten Selbst und verschiedene Weisen, wie innere Hilflosigkeit thematisiert wird, Konflikte ausgetragen und sowohl Selbstwert wie auch Anerkennung erlangt oder verwehrt werden können. „Milieuherkunft äußert sich in der Art des Über-sich-Sprechens, der Art und Weise, wie der Körper eingesetzt wird (Körpersprache), und vor allem auch des Verhaltens in Konflikten. Wir können auch sagen: Man kann darin Grundzüge eines Bewältigungshabitus erkennen“ (Böhnisch, 2016a, S. 55). Böhnisch unterscheidet dabei „zwischen sozial regressiven, Abspaltungszwang erzeugenden und sozial erweiternden, Thematisierung fördernden Bewältigungskulturen“ (2016b, S. 27).

Gesellschaftliche Dimension oder
sozialstrukturell-sozialpolitische Zone der Lebens- und Bewältigungslagen

Das – aus der Soziologie kommende – Konzept der Lebenslagen verweist „auf die sozialstrukturelle Einbettung der Lebensverhältnisse und damit auf die ökonomisch-sozialen Ressourcen individueller Lebensbewältigung“ (Böhnisch, 2016a, S. 93). Dabei bezeichnet Lebenslage „das Insgesamt der gesellschaftlich vermittelten Ressourcen wie Einkommen, Bildung, Rechte und sozialen Zugänge, über die die Einzelnen verfügen können“ (Böhnisch, 2016b, S. 27). Die Bewältigungsressourcen werden durch beengte Wohnverhältnisse, unzureichende Bildung und niedriges Einkommen eingeschränkt und beeinflussen das Bewältigungsverhalten. Der Abspaltungsdruck wächst laut Böhnisch in sozial marginalisierten Milieus.

Komplementär dazu ergeben sich Bewältigungslagen. Damit versucht Böhnisch, die – pädagogisch beeinflussbaren – sozialen und kulturellen Spielräume zu erfassen. Sie lassen sich in vier verschiedene Dimensionen auffächern, sind eng miteinander verwoben und für den sozialpädagogischen Zugang von besonderem Interesse (2016a, S. 94). Die Mittel, die der Sozialen Arbeit als Zugang zu den Lebenslagen zur Verfügung stehen, sind laut Böhnisch Sprache, Beziehungen, Zeit und Raum.

 

lebesbewaeltigung

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Anerkennung

Kritische Lebenskonstellationen müssen als soziale Probleme anerkannt (und nicht dem Einzelnen angelastet) werden, damit sie thematisiert werden können. Von Sozialarbeitenden fordert das Konzept, dass sie erkennen und akzeptieren können – was nicht mit gutheissen gleichgesetzt wird –, dass das Verhalten, wie es Klientinnen und Klienten zeigen, das derzeit oftmals einzige Mittel der Bewältigung darstellt und damit für diese positiv besetzt ist. Böhnisch beschreibt, dass es einen Unterschied macht, ob ich im Rahmen der Familienhilfe anerkennen kann, dass es eine Familie in den letzten Jahren geschafft hat, trotz widrigster Bedingungen über die Runden zu kommen, oder ob ich diese bloss als desorgansiert und dysfunktional betrachte (2016a, S. 99).

Abhängigkeit

Sozialarbeitende sollten auch die Hilflosigkeit erzeugenden Abhängigkeitsverhältnisse Betroffener mitberücksichtigen (Böhnisch, 2016a, S. 95). Dazu gehört auch die Soziale Arbeit selbst: Klientinnen und Klienten sollten „nicht als Fürsorgeobjekte behandelt werden, die lernen sollen, Hilfen anzunehmen und sich interventionsgerecht zu verhalten, sondern sie sollen die Chance und den Raum haben, ihr Bewältigungsbemühen als eigene biografische Leistung zu betrachten und diese auch sozial – nicht nur fachlich – anerkannt zu bekommen. Hier nimmt die Strategie des Empowerment eine Dimension an, die weit über das Fachliche hinausgeht“ (ebd., S. 100). Mit dieser Strategie zielt die Sozialarbeit auf die Aufhebung von Abhängigkeit und auf Selbständigkeit.

Ausdruck (Thematisierung)

Wenn Bewältigungslagen nicht thematisiert und ausgedrückt werden können, entsteht Abspaltungsdruck. „Seine Betroffenheit aussprechen, thematisieren zu können und darin sich aus seinem Ausgesetztsein, seiner Ohnmacht lösen und sich zu anderen in Beziehung setzen zu können, nicht mehr unter dem Druck zu stehen, es antisozial oder autoaggressiv abspalten zu müssen“ (Böhnisch, 2016a, S. 95), ist ein Ziel sozialarbeiterischer und -pädagogischer Intervention. Es geht um die Wiedergewinnung innerer Autonomie durch das Medium der Sprache (ebd., S. 96).

Aneignung

„In der sozialräumlichen Dimension interessieren vor allem auch die sozialräumlichen Aneignungsmöglichkeiten und -verwehrungen als Bedingungen erweiterter Handlungsfähigkeit“ (Böhnisch, 2016a, S. 95). Weiter schreibt Böhnisch, dass sich in Räumen Gesellschaftliches auf besondere Weise abbildet und dass diese Orte erst durch die Menschen, die in ihnen tätig werden, zu Sozialräumen werden (ebd., S. 101). Das auf „Aneignung“ bezogene Ziel Sozialer Arbeit ist die sozialräumliche Erweiterung der Bewältigungslagen von Klientinnen und Klienten, dass sie also auch nicht im Abhängigkeitsverhältnis mit der Sozialen Arbeit stecken bleiben, sondern selbst erweiterte Zugänge zu Hilfebeziehungen und Anschluss an lokale Netzwerke erhalten (ebd., S. 103).

 

Was ist das Ziel Sozialer Arbeit nach Böhnisch?

Ausgehend von der Grundthese, dass auch selbstdestruktives und antisoziales Verhalten das Streben nach Handlungsfähigkeit zeigt, ist das Ziel sozialpädagogischer Intervention die Wiedererlangung der psychosozialen Handlungsfähigkeit, die weder selbstdestruktiv noch antisozial ist – also eine Handlungsfähigkeit, die die Klientinnen und Klienten sowohl innerpersonal stabilisieren als auch wieder ins prosoziale Spiel bringen kann (Böhnisch, 2016a, S. 105).

Böhnisch unterscheidet dabei zwischen einfacher und erweiterter Handlungsfähigkeit. Die einfache Handlungsfähigkeit zeigt sich daran, dass der Alltag subjektiv befriedigend organisiert werden kann. Zugleich ist die Handlungsweise sozial verträglich. Von erweiterter Handlungsfähigkeit spricht Böhnisch, wenn auch soziale Netzwerke und Unterstützungszusammenhänge aktiv wahrgenommen werden und in ihren Handlungsbedingungen und Spielräumen eingeschätzt werden können (2016a, S. 105) und wenn es möglich wird, die Umwelt aktiv zu gestalten.


Das Theorie-Praxis-Verhältnis

Das Konzept der Lebensbewältigung wird von Böhnisch als allgemeines Theorie-Praxis-Modell (2016b, S. 11) der Sozialpädagogik und Sozialarbeit mit mittlerer Reichweite verstanden. Dabei stellt er zum einen Hypothesen zum Betroffensein und entsprechenden Bewältigungsverhalten von Menschen in kritischen Lebenskonstellationen auf. Diese Hypothesen sind als Theorie und Diagnose brauchbar und werden als Handlungsaufforderungen an die Profession formuliert.

Es macht des Weiteren die gewonnenen Erkenntnisse diagnostisch brauchbar und leitet daraus konkrete Handlungsaufforderungen an die Soziale Arbeit ab. Gleichzeitig ist es ein Konzept, das nicht beim Individuum stehen bleibt. Vielmehr ist es in der Lage, die sozialinteraktiven und gesellschaftlichen Bedingungen aufzuschließen, die das individuelle Bewältigungshandeln wie den sozialpädagogischen Zugang dazu beeinflussen. In all diesen drei Dimensionen des Modells spiegelt sich die Grundkomponente gelingender Bewältigung – die Chance der Thematisierung, des Aussprechen- und Mitteilen-Könnens innerer Hilflosigkeit und Ohnmacht – wider. Diese Mehrdimensionalität macht die reflexive Qualität des Ansatzes aus, d. h., man ist zwangsläufig aufgefordert, immer wieder die Hintergrundbedingungen psychosozialer Arbeit zu diskutieren. Darin können auch die Möglichkeiten und Grenzen sozialpädagogischen Handelns reflektiert werden (Böhnisch, 2016b, S. 11).

Das Theorie-Praxismodell dient also einerseits dazu, das abweichende, sozial auffällige oder delinquente Verhalten von Menschen zu erklären, während es andererseits methodische Bezüge liefert, die für zielgerichtete Interventionen genutzt werden können. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf dem Menschen und seinem innerpsychischen Geschehen, sondern auch auf dem Menschen in seiner Umwelt. Deutlich wird dies beispielsweise anhand der Darstellung der vier Kompetenzebenen, mittels deren gezeigt wird, welche Anforderungen das Modell an die praxisbezogenen Kompetenzen Sozialarbeitender stellt.

 


Haltung und Handlung als implizite Ethik

Aus der Theorie der Lebensbewältigung lassen sich Haltungs- und Handlungsaufforderungen sowie Kompetenzanforderungen an Sozialarbeitende ableiten, die eine implizite Ethik aufweisen.

Im Zentrum steht dabei die Akzeptanz und Anerkennung der subjektiven Bedeutung des Verhaltens für die Klienten und Klientinnen. Ohne dieses Verhalten gutheissen zu müssen, sind beispielsweise solche handlungspraktischen Aufforderungen die bewältigungstheoretische Konsequenz für die Praxis Sozialer Arbeit.

Es müssen entsprechende Settings geschaffen werden, in denen die Klientinnen und Klienten Anerkennung und Selbstwirksamkeit sowohl spüren als auch erfahren können. Gemeint sind Situationen, in denen sie ihre Befindlichkeit thematisieren und Distanz zu ihrer bisherigen Situation gewinnen können. Dabei spielt die professionelle Fähigkeit des Umdeutens (engl.: reframing) des gezeigten dissozialen Verhaltens eine grosse Rolle. Eine Aktivierungsperspektive bietet das Konzept des Empowerment. Dabei ist wichtig, dass auch das Hilfesetting als solches als Bewältigungskultur begriffen und gestaltet wird.

Das Konzept der Lebensbewältigung impliziert Haltungs- und Handlungsaufforderungen auf verschiedenen Kompetenzebenen: auf der Ebene der Fachlichkeit, der Methoden sowie der Selbst- und Sozialkompetenzen. Diese Aufzählung soll beispielhaft die Komplexität der An- und Aufforderungen verdeutlichen. Die Aufzählung ist nicht abschliessend zu verstehen, wurde so auch von Böhnisch nicht vorgenommen und bezieht sich in der Unterscheidung der Kompetenzebenen auf das Kompetenzprofil des Bachelors Soziale Arbeit der BFH.

1. Bewältigungsdynamisches Verstehen
Das Schlüsselproblem gestörter Handlungsfähigkeit ist nach Böhnisch die Unfähigkeit zur Thematisierung der eigenen inneren Befindlichkeit (2016a, S. 108). In der Beziehung und Interaktion mit Klientinnen und Klienten spielen Phänomene der Übertragung und Gegenübertragung eine Rolle. In ihrer professionellen Rolle müssen Sozialarbeitende das Klientel auch aushalten und die eigene Wahrnehmung steuern können. So können sie beispielsweise an der Aggression des Klientels spüren, dass dahinter Hilflosigkeit steht. Mit dieser Haltung können sie fähig bleiben, Schutz und Wertschätzung anzubieten. Dazu brauchen Sozialarbeitende meist eine Drittperson, die ins Vertrauen gezogen werden kann (zum Beispiel Supervision oder kollegiale Beratung).

2. Funktionale Äquivalente
Hierbei handelt es sich um von Professionellen geschaffene Projekt- oder andere Settings, in denen Klientinnen und Klienten Fähigkeiten ausdrücken und leben können, die in anderen Settings nicht zur Geltung kommen (können). Sie sollen Zeit und Raum bekommen, um Gelegenheiten, das heisst Beziehungen und Rollen, vorzufinden. So werden sie in ihrem Selbstwert gestärkt (Böhnisch, 2016a, S. 119).

3. Multidisziplinäres Grundlagenwissen
Da sich die Theorie auf das Spannungsfeld des Individuums in seiner sozialräumlichen Umgebung bezieht, fordert sie multidisziplinäre Fachkompetenzen von Sozialarbeitenden. Es müssen gesetzliche, politische, soziale und ökonomische Rahmenbedingungen ebenso in den Blick genommen werden wie die allgemeinen gesellschaftlichen Verhältnisse und die Lebenslagen spezifischer Gruppierungen. Verlangt werden umfassende Beratungskompetenzen sowie psychologische und soziologische Wissensbestände, um Interventionen so planen zu können, dass sie zielführend sind

1. Reframing
„Reframing bedeutet Umdeuten und Umrahmen des Problems, indem man die dahinterliegenden, durch das problematische Verhalten oder die prekäre Lebenslage verdeckten Möglichkeiten in den Vordergrund rückt und zum Bezugspunkt der sozialpädagogischen Intervention macht“ (Böhnisch, 2016a, S. 112).

2. Milieubildung
„Mit dem Begriff ‚Milieu‘ beschreibe ich einen sozialräumlichen und sozialemotionalen Kontext der Gegenseitigkeit, in dem sich prosoziale Bewältigungskompetenzen entwickeln können“ (Böhnisch, 2016a, 120).
„Vertrauen und Autorität sind hier die Schlüsselbegriffe. Vertrauen (vgl. Wagenblass, 2004) meint eine gegenseitig gefühlte und darin geteilte Sicherheit und Verlässlichkeit in den alltäglichen Interaktionen“ (Böhnisch, 2016a, S. 121).

3. Kriseninterventionen
Böhnisch (2016a) spricht von sekundärer Krisenintervention im Kontext von Gewaltdelikten, wenn polizeiliche Interventionen an erster Stelle und sozialpädagogische und sozialarbeiterische erst an zweiter Stelle stehen. So bezeichnet er beispielsweise die sozialpädagogische Begleitung während der Untersuchungshaft als sekundäre Krisenintervention (Böhnisch, 2016a, S. 124).

4. Geschlechtshomogene Gruppenintervalle
„Diese Methode ist der geschlechtsreflexiven Erfahrung geschuldet, dass die Thematisierung von Hilflosigkeit vor allem für Jungen und Männer in der Gegenwart von Mädchen und Frauen besondere Schwierigkeiten bereitet. Das gilt in gewissem Maße auch für Mädchen und Frauen, wobei hier das Ziel der Erlangung weiblicher Selbstständigkeit im Vordergrund steht“ (Böhnisch, 2016a, S. 127).

1. Akzeptierende Haltung
„Bewältigungsorientierte Sozialarbeit ist akzeptierende pädagogische Arbeit” (Böhnisch, 2016a, S. 107). Das Verhalten von Klientinnen und Klienten sollte nicht schlechtgeredet werden, während Sozialarbeitende aber auch ihr Befremden nicht verbergen müssen. Akzeptierend heisst dabei, dass Sozialarbeitende neugierig, bezogen auf die Persönlichkeit ihrer Klientel, bleiben und diesen Menschen grundsätzlich akzeptierend begegnen sollten. Böhnisch beschreibt dies auch als moralischen Konflikt, den Sozialarbeitende auszuhalten haben.
2. Selbstreflexive Praxis
Das Modell regt zu einer selbstreflexiven Praxis an, indem die zentrale Frage „Wozu braucht jemand dieses Verhalten?“ auch immer auf die eigene Praxis bezogen werden kann. Das Modell fordert Sozialarbeitende heraus, die professionelle Beziehungsgestaltung mit ihren Mechanismen von Übertragung und Gegenübertragung zu reflektieren sowie die eigene Machtposition differenziert wahrzunehmen und zu hinterfragen.
3. Emotionale und kognitive Präsenz
Auch wenn Situationen schwierig sind, sollten Sozialarbeitende präsent bleiben können und die Fähigkeit haben, Konflikte wahrzunehmen und zielführend zu bearbeiten.

Auf der Ebene der Selbstkompetenzen ist die ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstreflexion ebenso gefragt wie auch Konfliktfähigkeit, Belastbarkeit und ein ausgeprägtes Bewusstsein über die eigene kulturelle Identität.

 


Von welchen Theorien liess sich Böhnisch inspirieren?

Böhnisch selbst schreibt in seinem Werk Lebensbewältigung. Ein Konzept für die Soziale Arbeit (2016a), das die Theorie in ihrer fortlaufenden Systematik darstellt, dass er von verschiedenen Seiten inspiriert wurde (2016a, S. 48). Litau et al. (2016, S. ?) bringen die Entstehung der Theorie damit in Verbindung, dass das Coping-Konzept, das damals im psychologischen Fachdiskurs neu diskutiert wurde, von Böhnisch und Schefold für die Sozialpädagogik anwendbar gemacht wurde (2016a, S. 121).

Eine Quelle der Inspiration war der Schweizer Psychoanalytiker Arno Gruen, eine weitere der englische Kinder- und Jugendpsychotherapeut Donald W. Winnicott. Nach Böhnisch (2016a, S. 48) reiben sich Gruens Arbeiten daran, dass die gesellschaftliche Umwelt die Ohnmacht und Hilflosigkeit von Menschen nicht anerkennt, während diese nicht wissen, wie sie mit den veränderten und sich verändernden Anforderungen umgehen sollen und dabei in Abspaltungszwänge geraten. Winnicott hat, indem er die im antisozialen Verhalten verborgenen widersprüchlichen Botschaften entschlüsselt hat, wiederum wichtige Erkenntnisse für das Verstehen paradoxer psychosozialer Zustände geliefert, die eine wichtige Grundlage für therapeutische und pädagogische Interventionen bilden.

Im Weiteren hat das sozialpädagogisch besonders relevante Wirken der Wiener Individualpsychologie der 1920er-Jahre Böhnisch schliesslich dazu angeregt, das Gesamtmodell der Lebensbewältigung zu entwickeln. Er nennt die Individualpsychologie einen Grundstein der Entwicklung seiner Theorie der Lebensbewältigung und zitiert mehrfach Adler und Jung. Der Wortteil „Individual-“ in „Individualpsychologie“ bezieht sich auf das Individuum als „unteilbar Ganzes“, „auf den Menschen in seiner Einheit von Psyche und Sozialität“ (2016a, S. 48). Die Wichtigkeit der Individualpsychologie für die Sozialpädagogik macht Böhnisch daran fest, dass sie dieser mit ihrer Haltung der Akzeptanz subjektiver Bewältigungssituationen grundsätzlich sehr entgegenkommt.

Das Konzept hat Böhnisch im Zusammenhang mit seiner Arbeit zur Sozialpädagogik der Lebensalter. Eine Einführung und zu seinem Werk Abweichendes Verhalten. Eine pädagogisch-soziologische Einführung in den folgenden Jahren zu einem mehrdimensionalen Paradigma weiterentwickelt, das über die Soziale Arbeit hinaus auch in der Sozialisationstheorie angewandt wurde. Dabei ist es laut Böhnisch vor allem Wolfgang Schröer gewesen, der den Bezug des Konzeptes zum nationalen und internationalen Diskurs der Sozialen Arbeit deutlich gemacht und zur Konzepterweiterung beigetragen hat.


Vor welchem Hintergrund entstand die Theorie?

Litau et al. stellen fest, dass das Konzept, historisch und gesellschaftlich gesehen, in einer Zeit entstand, in der der Wohlfahrtsstaat ausgebaut und damit die Professionalisierung der Sozialen Arbeit vorangetrieben wurde. Damit einhergehend, fanden kritische Diskussionen über die Entmündigung von Adressatinnen und Adressaten im Rahmen sozialer Dienstleistungen sowie über die sogenannte Expertokratie – also die Herrschaft von Experten und Expertinnen – statt. Gleichzeitig wurden in den 1980er-Jahren auch die Grenzen des Wohlfahrtsstaates deutlich: unter anderem durch die Verfestigung der strukturellen Arbeitslosigkeit sowie durch steigende staatliche Ausgaben und sinkende Einnahmen. Die Attraktivität und Erreichbarkeit eines Normallebenslaufs, der bis dahin Leitbild der Ausrichtung wohlfahrtsstaatlicher Leistungen und die Begründung sozialpädagogischen Handelns gewesen war, nahm ab (2016, S. 9).

Böhnisch und Schefold reagierten mit ihrem Werk Lebensbewältigung: soziale und pädagogische Verständigungen an den Grenzen der Wohlfahrtsgesellschaft (1985) auf die Notwendigkeit, einerseits die sozialpädagogische Theoriebildung an Prozesse des sozialen Wandels anzupassen und sie andererseits sozialisationstheoretisch zu fundieren. Den „sozialen Wandel“ erkannten sie in veränderten sozialstaatlichen Rahmenbedingungen sowie in den Handlungsorientierungen und Lebensentwürfen junger Frauen und Männer. Entsprechend verband das Konzept über den Begriff der Lebenslage eine handlungstheoretisch ausgerichtete Sozialisationstheorie mit einer Sozialstrukturanalyse, die für die Individualisierung sozialer Ungleichheit ebenso sensibel war wie für die wohlfahrtsstaatliche Rahmung individuellen und pädagogischen Handelns (Litau et al., 2016, S. 8).

Professionelle benötigen als Grundlage für eine Anamnese Wissen zu Sozialisationsbedingungen und -verläufen, also Wissen über Hintergründe der biografisch-sozialen Entwicklungsgeschichte des zu behandelnden Falles. Über sozialisationstheoretische Modelle können unter anderem antisoziales Verhalten und Scheitern prozesshaft rekonstruiert werden. Biografisch erlebte, kritische Lebensereignisse können so an ein soziales Bedingungsgefüge rückgebunden werden. Sozialisation hat somit sowohl eine gesellschaftliche und soziale als auch eine personale Dimension. Die sozialisationstheoretische Weiterentwicklung des Lebensbewältigungskonzeptes wird besonders durch diese gesellschaftstheoretischen Bezüge deutlich. Der Theoriestrang der Sozialisationstheorien liefert entsprechend wichtige Bezüge für das Konzept der Lebensbewältigung (Böhnisch, 2016a).

Was hatten die bestimmenden Theoriedebatten der 1980er- und 1990er-Jahre miteinander gemein?

Die Theoriedebatten, die im disziplinären Kontext in den 1980er- und 1990er-Jahren bestimmend waren, wurden auf der einen Seite durch die Theorie der Lebensweltorientierung von Hans Thiersch (1986; 1992) beeinflusst, die den Fokus auf den Alltag legte, und auf der anderen Seite durch die Dienstleistungstheorie von Thomas Olk und Hans-Uwe Otto (1987). Gemeinsam ist diesen Ansätzen die Kritik an einer normalisierenden Funktion der Sozialen Arbeit. Das Konzept der Lebensbewältigung leistete einen innovativen Beitrag, indem es „einen Zugang zum Verständnis der Handlungsmotivationen von Individuen eröffnete, und zwar auch dort, wo es sich um abweichende Handlungsweisen und damit Anlässe sozialpädagogischer Prävention und Intervention handelte“ (Litau et al., 2016, S. 9).

In den 1980er-Jahren wurden modernisierungstheoretische Diagnosen wie die der „Risikogesellschaft“ von Beck (1986) breit rezipiert und bildete auch für die Entwicklung des Lebensbewältigungskonzeptes den gesellschaftstheoretischen Hintergrund. Im Weiteren war auch die jüngere kritische Theorie (Ludwig, 2013) ein anderer wichtiger gesellschaftstheoretischer Kontext für das Konzept der Lebensbewältigung (Böhnisch, 2016a).


Welche Literatur ist zentral für das Konzept?

Primärtext der zentralen Exponenten

Böhnisch, Lothar & Schefold, Werner. (1985). Lebensbewältigung: soziale und pädagogische Verständigungen an den Grenzen der Wohlfahrtsgesellschaft. Weinheim: Juventa.

Böhnisch, Lothar. (2016a). Lebensbewältigung. Ein Konzept für die Soziale Arbeit. Weinheim: Beltz

Das Buch ist für Studierende und Angestellte der BFH online verfügbar.

Böhnisch, Lothar. (2016b). Der Weg zum sozialpädagogischen und sozialisationstheoretischen Konzept Lebensbewältigung. In John Litau, Andreas Walther, Annegret Warth & Sophia Wey (Hrsg.), Theorie und Forschung zur Lebensbewältigung. Methodologische Vergewisserungen und empirische Befunde (S. 18–38). Weinheim: Beltz Juventa.

Der Text ist für Studierende und Angestellte der BFH online verfügbar.

Vortrag zu der Theorie

Böhnisch, Lothar. (2015). Das Konzept der Lebensbewältigung. Vortrag gehalten am 21.09.2015 im BISOP Baden.

Abrufbar unter: https://www.bisopbaden.ac.at/bisop/vortraege/lothar-boehnisch-09-2015

Weiterführende Literatur

Böhnisch, Lothar, Lenz, Karl & Schröer, Wolfgang. (2009). Sozialisation und Bewältigung. Eine Einführung in die Sozialisationstheorie der zweiten Moderne. Weinheim und München: Juventa.

Böhnisch, Lothar & Schröer, Wolfgang. (2013). Soziale Arbeit. Eine problemorientierte Einführung.

Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Litau, John, Walther, Andreas, Warth, Annegret & Wey, Sophia (Hrsg.). (2016). Theorie und Forschung zur Lebensbewältigung. Methodologische Vergewisserungen und empirische Befunde. Weinheim: Beltz.

Das Buch ist für Studierende und Angestellte der BFH online verfügbar.


 

Literaturverzeichnis

Beck, Ulrich. (1986). Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Böhnisch, Lothar. (2016a). Lebensbewältigung. Ein Konzept für die Soziale Arbeit. Weinheim: Beltz.

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Zitiervorschlag:

Keller, Susanne B. (2021). Lebensbewältigung als Streben nach Handlungsfähigkeit, Soziale Arbeit (Hrsg.), Theorielinien. https://virtuelleakademie.ch/good-practice-beispiele/theorielinien/lebensbewaeltigung-als-streben-nach-handlungsfaehigkeit/

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