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Formale Bildung

Beschreibung/Definition

Formale Bildung oder formales Lernen bezeichnet Lernen, das üblicherweise in einer Bildungs- oder Ausbildungseinrichtung stattfindet, in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung strukturiert ist und zur Zertifizierung führt (Overwien, 2005).

Zur formalen Bildung werden die Bildungsgänge der obligatorischen Schule, der Sekundarstufe II (berufliche Grundbildung oder allgemeinbildende Schulen) und der Tertiärstufe (zum Beispiel Hochschulstudien oder die Abschlüsse der höheren Berufsbildung) gezählt.

In beiden Definitionen liegen der formalen Bildung definierte Bildungsziele zugrunde. Formale Bildung führt zu einer Zertifizierung.

Lernen kann verschiedene Formen annehmen, die sich unter anderem in ihrer inhaltlichen Strukturierung und ihrer Lernintention unterscheiden. Im Rahmen der EU-Debatte um Lebenslanges Lernen hat sich die dreiteilige Begrifflichkeit formal, nonformal und informell durchgesetzt (Overwien, 2005).

In Bezug auf die Formale Bildung werden in der wissenschaftlichen Literatur häufig die Definitionen internationaler Organisationen (UNESCO, OECD, Eurostat und Cedefop) aufgegriffen. Die Cedefop definiert formales Lernen als:

Lernen, das in einem organisierten und strukturierten Kontext (z. B. in einer Einrichtung der allgemeinen oder beruflichen Bildung oder am Arbeitsplatz) stattfindet, explizit als lernen bezeichnet wird und (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernförderung) strukturiert ist. Formales lernen ist aus der Sicht des Lernenden zielgerichtet und führt im allgemeinen zur Zertifizierung.

(Cedefop, 2014).

Im Bundesgesetz über die Weiterbildung (WeBiG) wird der Begriff definiert als

*“staatlich geregelte Bildung, die:

  1. in der obligatorischen Schule stattfindet, oder
  2. zu einem der folgenden Abschlüsse führt: – zu einem Abschluss der Sekundarstufe II, zu einem Abschluss der höheren Berufsbildung oder zu einem akademischen Grad, – zu einem Abschluss, der Voraussetzung für eine staatlich reglementierte berufliche Tätigkeit bildet“*

(WeBiG, Art. 3b)

Laut dem Bundesamt für Statistik wird unter formaler Bildung verstanden:

Bildungsgänge der obligatorischen Schule, der Sekundarstufe II (berufliche Grundbildung oder allgemeinbildende Schulen) und der Tertiärstufe (zum Beispiel Hochschulstudien oder die Abschlüsse der höheren Berufsbildung)

(Bundesamt für Statistik, 2019).

Nebst formalen Aus- und Weiterbildungen, die zu einem offiziell anerkannten Abschluss führen, findet Bildung auch ohne Abschluss und informell statt. Dabei stellt sich die Frage nach der Akzeptanz von Fähigkeiten, welche auf diese Weise erworben werden. Unternehmen sind oftmals nicht dazu bereit, nicht formal erworbene Kompetenzen als gleichwertig einzustufen (Schreiber & Hauser, 2010).

Verwandte Themen

Nonformale Bildung

Informelle Bildung

Quellen

Bundesamt für Statistik. (2019). Formale Bildung. Abgerufen von https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bildung-wissenschaft/weiterbildung/bevoelkerung.assetdetail.8346159.html

CEDEFOP (European Centre for the Development of Vocational Training). (2014). Terminology of European education and traninig policy. In Cedefop. Abgerufen von http://europass.cedefop.europa.eu

Eidgenossenschaft, B. der S. Bundesgesetz über die Weiterbildung. , (2017).

Overwien, Bernd (2005): Stichwort: Informelles Lernen. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Heft 3, Jg. 8, 339-359.

Schreiber, M., & Hauser, D. (2010). Erworbene Fähigkeiten und formale Bildung : Aus- und Weiterbildung findet nicht nur formal statt. Persorama: Magazin der Schweizerischen Gesellschaft für Human Resources Management, 2010(4), 16. Abgerufen von https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/2036

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