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Hybride Lehre an der BFH

Was ist hybride Lehre?

Hybride Lehre ist ein Begriff, der sich im Zusammenhang mit der Covid19-Krise entwickelt hat. Er bezeichnet Lehre, die in Präsenz stattfindet, an der Studierende vor Ort und gleichzeitig auch online teilnehmen. Hybride Lehre ist eine organisatorische Lösung, damit Lehre trotz Corona-Schutz-massnahmen mit allen Studierenden gleichzeitig durchgeführt werden kann.

Wann soll hybride Lehre eingesetzt werden?

Hybride Lehre ist dann angebracht, wenn für die Kompetenzentwicklung der Studierenden Lehre vor Ort notwendig ist, aber nicht alle Studierenden vor Ort sein können bzw. dürfen.

Wie kann die hybride Lehre umgesetzt werden?

Hybride Lehre kann in zwei Szenarien umgesetzt werden:

  1. Hybride Lehre vor Ort mit allen Studierenden in Präsenz in verschiedenen Räumen.
  2. Hybride Lehre vor Ort/Distanz (synchron) mit einem Teil der Studierenden vor Ort und parallel einem Teil online. In diesem Fall sollten die Studierenden in zwei Gruppen eingeteilt werden, die abwechselnd online und vor Ort teilnehmen. Alternative: Blended-Learning Variation (asynchron) mit einem Teil der Studierenden vor Ort und einem Teil in einer asynchronen Online- bzw. Selbststudiumsphase.

Die beiden Hybrid-Szenarien unterscheiden sich von reiner Onlinelehre bzw. klassischer Präsenzlehre und stellen Dozierende vor besondere technische, organisatorische und didaktische Herausforderungen. Durch die gleichzeitige Anwendung von Präsenz- und Onlinesetting ist die Interaktion mit allen beteiligten Studierenden komplexer. Besondere Überlegungen sind notwendig, um die online teilnehmenden Studierenden gleichberechtigt einzubinden und damit für alle Studierenden gleiche Bedingungen und Lernmöglichkeiten zu schaffen. Aus didaktischer Perspektive ist die Alternative «Blended-Learning-Variation» zu präferieren.

Wie funktioniert hybride Lehre vor Ort in unterschiedlichen Räumen?

Die hybride Lehre vor Ort in unterschiedlichen Räumen findet als Präsenzlehre in mehreren Räumen statt. Dabei muss sichergestellt werden, dass alle Gruppen gleichermassen teilnehmen bzw. begleitet werden können. Die Begleitung kann durch Tutor*innen, vorgängig instruierte Studierende, andere Lehrende oder durch Raumwechsel des/der Lehrenden umgesetzt werden. Dies bedeutet einen erhöhten Ressourcen- und Zeitaufwand: Die begleitenden Personen müssen organisiert, gebrieft und in der Lage sein, die Betreuung zu gewährleisten. Das bedingt eine transparente Planung und Kommunikation, so dass alle Betreuenden und Studierenden wissen, wann sie wo sein müssen. Es ist zu beachten, dass für dieses Szenario mehr Räume sowie eine technische Infrastruktur zur Übertragung bereitzustellen ist.

Wie funktioniert hybride Lehre vor Ort und auf Distanz?

Diese Art von hybrider Lehre wird gleichzeitig als Präsenzlehre und als Distance Learning durchgeführt. Die Bedingungen für das Lernen online und vor Ort unterscheiden sich. Diese unterschiedlichen Bedingungen müssen didaktisch berücksichtigt und ausgeglichen werden, so dass alle Studierenden dieselben Chancen für den Kompetenzenerwerb haben. Dies hat einen erhöhten Ressourcen- und Zeitaufwand zur Folge. Eine transpa-rente Planung und Kommunikation sind notwendig, so dass die Studieren-den wissen, wer wann wo teilnimmt. Die benötigte technische Infrastruk-tur muss organisiert bzw. vorhanden sein und Zeit für den Aufbau, die Einrichtung und den Abbau vorgesehen werden.

Wie funktioniert die Alternative Blended-Learning-Variation?

In der Blended-Learning-Variation wird der Anteil Präsenzlehre reduziert, der Anteil asynchroner Onlinephasen/Selbststudium hingegen ausgeweitet: Während ein Teil der Studierenden ein Thema vor Ort bearbeitet (Gruppe 1, Thema 1), arbeitet der andere Teil der Studierenden in einer asynchronen Onlinephase bzw. im Selbststudium (Gruppe 2, Thema 2). Beim folgenden Termin für die Präsenzlehre wird gewechselt: Gruppe 2 ist nun vor Ort in der Präsenzlehre und bearbeitet das Thema 1, während Gruppe 1 das Thema 2 im Selbststudium bearbeitet. Mit diesem Szenario ist die gewohnte Präsenzlehre unter Einhaltung der Abstandsregeln möglich und es braucht keine zusätzlichen Räume oder gar technische Infrastruktur. Für die Studierenden reduziert sich so die Präsenz vor Ort um die Hälfte, der Anteil Selbststudium nimmt hingegen um die Hälfte zu. Lehrende konzipieren in diesem Szenario zusätzliche Aktivitäten und Aufträge für das Selbststudium und führen die Präsenzlehre zwei Mal im Turnus identisch durch. Dadurch ist sichergestellt, dass alle Studierenden gleiche Bedingungen und Voraussetzungen für ihre Kompetenzentwicklung haben. Zuerst sollte im Studienangebot abgestimmt werden, welche Studierendengruppen vor Ort und welche online sind. Die Einteilung sollte pro Tag gleichbleibend sein, so dass eine Gruppe konsequent vor Ort und die andere online ist. Werden solche Überlegungen nicht angestellt, sind Studierende gezwungen, trotz Online-Lehre vor Ort anwesend zu sein. Dadurch werden die Vorteile der Online-Teilnahme aufgehoben, neue Platzprobleme geschaffen, der öffentliche Verkehr belastet und die Ansteckungsgefahr durch COVID-19 erhöht.

Lizenz:

“Hybride Lehre an der BFH” von  Virtuelle Akademie BFH, 22. Dezember 2022, lizenziert unter CC BY-SA 4.0 International

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