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Leitlinien Strategie Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter

Wie sieht gute Lehre an der Berner Fachhochschule (BFH) aus? Die «Leitlinien Lehre» beschreiben Standards für zeitgemässe Hochschullehre und das zukunftsgerichtete Lehrprofil der BFH. Besondere Bedeutung kommt dabei der Verbindung von Forschung und Lehre zu, um sicherzustellen, dass ein Studium an der BFH auf die Lösung komplexer Probleme von morgen vorbereitet. Die Leitlinien bieten Lehrenden und Studierenden Orientierung und sind Grundlage für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Qualität der Lehre an der BFH. Die Strategie «Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter» baut darauf auf und fokussiert einzelne Leitlinien als Schwerpunkt für die Weiterentwicklung bis 2024.

Kompetenzorientierung /  Lernergebnisorientierung

◻️ Lehre an der BFH ist kompetenzorientiert: Studierende sollen können, was sie lernen.

Lehre soll Studierenden ermöglichen, Kompetenzen zu entwickeln, d. h. dazu befähigen, Wissen in komplexen Situationen anzuwenden, kritisch zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Kompetenzen sind mehr als nur Wissen, sie beinhalten Fertigkeiten (Können) sowie Werte und Einstellungen. Deshalb bleibt kompetenzorientierte Lehre nicht bei Wissensvermittlung stehen, sondern ermöglicht immer auch die Anwendung von Wissen und Reflexion darüber.

◻️ Lehre an der BFH ist auf Lernergebnisse ausgerichtet: Zentral ist, was die Studierenden am Ende des Lernprozesses erreichen.

Im Mittelpunkt steht nicht die Frage, welche Lerninhalte vermittelt werden, sondern welche Lernergebnisse die Studierenden erreichen sollen. Dieser Perspektivenwechsel von den zu vermittelnden Inhalten zu den zu erreichenden Kompetenzen ist wesentlich, um Lernen und Kompetenzentwicklung der Studierenden tatsächlich zu fördern.

Praxisorientierung & Forschungsbasierung

◻️ Lehre an der BFH ist praxisorientiert und forschungsbasiert: Studierende sind forschende Praktikerinnen und Praktiker

Ausgangspunkt des Lernens in praxisorientierter Lehre sind reale Probleme: In realitätsnahen Lernumgebungen gewinnen Studierende Wissen und wenden es an. Praxisorientierte Lehre ist motivierend, denn die Relevanz der Lerninhalte ist so unmittelbar begreifbar. Praxisorientierte Lehre ist dabei auch forschungsbasiert, d. h. sie bindet einerseits aktuelle Forschung aus der Praxis ein und bezieht andererseits Studierende in die Erforschung der Praxis ein.

Constructive Alignment

◻️ Lehre an der BFH stimmt Lernziele, Lehr-/Lernaktivitäten und Kompetenzüberprüfung aufeinander ab: Ziele, Aktivitäten und Kompetenznachweise sind aus einem Guss.

Studierende richten ihre Lernprozesse in der Regel an den zu erwartenden Leistungsanforderungen aus: Gelernt wird, was geprüft wird. Damit Studierende erfolgreich Kompetenzen entwickeln können, werden Lernziele, Lehr- und Lernprozess (Methoden und Aktivitäten) sowie Formen der Leistungsüberprüfung aufeinander abgestimmt. Dieses Constructive Alignment soll für die Studierenden von Anfang an transparent sein.

Studierendenzentrierung

◻️ Lehre an der BFH aktiviert und bietet Freiräume: Studierende übernehmen Verantwortung für ihr Lernen.

Lernen ist ein aktiver Prozess und geht von den Studierenden aus. Deshalb ermöglicht Lehre den Studierenden, sich aktiv mit Lerninhalten auseinanderzusetzen und Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen. Es gibt Freiräume zum Handeln und Ausprobieren und für Reflexion. So werden Studierende zum selbstständigen Lernen hingeführt.

Vielfalt

◻️ Lehre an der BFH wird Vielfalt gerecht: Studierende profitieren von der Vielfalt.

Studierende bringen unterschiedliche Lebens-, Erfahrungs- und Wissenshintergründe mit. Lehre macht Unterschiede zum Ausgangspunkt positiver Lernerfahrungen; durch eine bewusste Auseinandersetzung mit Vielfalt erweitern Studierende und Lehrende ihre Perspektiven. Um die Studierenden in ihren Lebenswelten abzuholen, ist Lehre flexibel, individuell und vielfältig gestaltet. Das bedeutet auch, dass verschiedene Methoden, Medien und Sozialformen eingesetzt werden, so werden vielfältige Lernzugänge eröffnet und unterschiedliche Lernpräferenzen angesprochen. Vielfalt erhöht die Chancen auf Lernerfolge und macht die Lehre spannend – für Studierende und Lehrende.

Förderorientierung

◻️ Lehre an der BFH fördert Entwicklung: Studierende erfahren Förderung durch Begleitung und Feedback.

Lehrende sehen sich in der Rolle von Mentor*innen. Sie fördern den Lern- und Entwicklungsprozess der Studierenden durch (individuelle) Begleitung und Feedback. Konstruktives, regelmässiges und nachvoll­ziehbares Feedback zum Lernprozess hilft, sich zu orientieren, bereits Gelerntes zu erkennen und sich weiter zu entwickeln. Um solches Feedback geben zu können, ist eine stete Begleitung während des gesamten Lernprozesses notwendig. Dies ist insbesondere in Selbstlernphasen der Fall. Selbstlernphasen sollen bewusst gestaltet, begleitet und gezielt mit dem Kontaktstudium verknüpft werden.

Lernklima

◻️ Lehre an der BFH ist geprägt von Wertschätzung und verlässlichen Rahmenbedingungen: Es lernt sich leichter, wenn das Klima stimmt.

In einem guten Lernklima lernt es sich leichter und lehrt es sich besser. Ein gutes Lernklima ist geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und gemeinsamer Verantwortung für den Lernprozess. Es entsteht, wenn Lehrende sich spürbar für den Lernerfolg ihrer Studierenden interessieren, für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen, Regeln für die Zusammenarbeit vereinbaren und auf deren Einhaltung achten, eine konstruktive Fehler- und Feedbackkultur etablieren und vielfältige Interaktionsmöglichkeiten zwischen Studierenden sowie zwischen Studierenden und Lehrenden schaffen. So übernehmen auch Studierende Verantwortung für das Lernklima.

Vernetzung

◻️ Lehre an der BFH ist vernetzt und interdisziplinär: Studierende lernen intern und extern vernetzt.

Komplexe Herausforderungen und Probleme können zunehmend nur durch interdisziplinäre, oft internationale, Zusammenarbeit bewältigt werden. Lehre an der BFH bereitet vor auf Zusammenarbeit über disziplinäre und nationale Grenzen hinweg: die Perspektiven anderer Disziplinen werden integriert, Lehrveranstaltungen verschiedener Disziplinen gemeinsam durchgeführt, kollaboratives Lernen wird gefördert und internationale Lernerfahrungen, auch durch Online-Zusammenarbeit, werden möglich.

Digitalisierung

◻️ Lehre an der BFH nutzt digitale Szenarien: Studierende lernen auch digital.

Die Digitalisierung durchdringt immer stärker alle Lebensbereiche. Auch in der Lehre werden digitale Medien und digitale Szenarien eingesetzt. Digitalisierung in der Lehre ist kein Selbstzweck, sie wird reflektiert eingesetzt und ist immer mit Mehrwerten und Zielen verbunden: Entwicklung von Medienkompetenzen, Flexibilisierung durch orts- und zeitunabhängiges Lernen, Individualisierung sowie Unterstützung von Reflexions- und Selbstlernphasen.

Future Skills

◻️ Lehre an der BFH bereitet auf zukünftige Lebens- und Arbeitswelten vor: Studierende werden fit für die Zukunft.

Fachwissen ist wichtig. Daneben werden Future Skills für alle Disziplinen und Branchen immer wichtiger. Future Skills sind Fähigkeiten, mit denen die immer komplexeren Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden können. Dazu gehören klassische überfachliche Kompetenzen wie z. B. Kooperation, Kreativität und Kritisches Denken und auch digitale Kompetenzen wie z. B. Data Literacy. Future Skills sind der Schlüssel für langfristigen Erfolg am Arbeitsmarkt und grundlegend, um die digitale Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Future Skills werden an der BFH in allen Fächern gemeinsam mit den Fachkompetenzen gefördert.

Lizenz:

“Leitlinien Strategie Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter” von  Virtuelle Akademie und Vertreter*innen der BFH Departemente, BFH, 2022, lizenziert unter CC BY-SA 4.0 International

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