Inspiration für deine Lehre: Diese E-Learning-Projekte fördert die BFH 2024
Wie kann digitale Lehre kreativer, praxisnäher und flexibler gestaltet werden? Dozierende der Berner Fachhochschule (BFH) entwickeln dazu spannende Projekte, die im Rahmen des E-Learning-Förderprogramms angekurbelt werden können. Durch den Einsatz neuer didaktischer Konzepte und digitaler Tools wird der Unterricht dynamischer und interaktiver. In diesem Beitrag stellen wir die sieben Projekte vor, die 2024 gefördert werden.
1. Didaktik-Upgrade im Stahlbau
Projektbeteiligte: Robert Wagner, Tobias Keller, David Tschan (Dept. Architektur, Holz und Bau / AHB)
Das Projekt im Stahlbau setzt auf die Einführung von E-Learning-Elementen wie studierendengenerierten Materialien und Flipped-Classroom-Methode. Ziel ist es, das Lernen praxisnaher und flexibler zu gestalten. Die Umsetzung über Moodle ermöglicht es den Studierenden, Lerninhalte individueller und nach ihrem eigenen Tempo zu bearbeiten, wodurch der Lernprozess effizienter gestaltet wird.
2. Vorbereitungseinheiten für den Minor «Integrales digitales Bauen»
Projektbeteiligte: Edyta Augustynowicz, Adrian Wildenauer, Matias Penrroz, Joaquim Escoda Llorenz, Stephan Fricker, Fabian Nicolas Graber (Dept. Architektur, Holz und Bau / AHB)
Um die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Minor «Integrales digitales Bauen» zu fördern, werden Selbstlerneinheiten entwickelt, die Vorkenntnisse aus Architektur, Bauingenieurwesen und Holztechnik harmonisieren sollen. Dies unterstützt die Studierenden dabei, von Anfang an auf einem gemeinsamen Wissensstand zu arbeiten und sich optimal auf die Zusammenarbeit in diesem fachübergreifenden Bereich vorzubereiten.
3. Selbstlerneinheiten Bodenkunde und Geologie
Projektbeteiligte: Michaela Krummen, Liv Kellermann, Adeline Frossard, Massimiliano Schwarz, Stéphane Burgos (Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften / HAFL)
In den Bereichen Bodenkunde und Geologie entstehen Selbstlerneinheiten, die den Studierenden eine flexible und ortsunabhängige Bearbeitung theoretischer Inhalte ermöglichen. Der Vorteil: In den Präsenzveranstaltungen kann mehr Zeit für praktische Übungen verwendet werden. Dies schafft eine ausgewogenere Balance zwischen Theorie und Praxis und unterstützt die Studierenden in ihrem Lernprozess.
4. Immersive Lernerfahrungen mittels eines digitalen Zwillings („digital twin“)
Projektbeteiligte: Almin Prosic, Matias Penrroz, Ornella Beratto (Dept. Architektur, Holz und Bau / AHB)
Ein digitales Abbild des Technologieparks wird für immersive Lernerfahrungen genutzt. Studierende haben die Möglichkeit, virtuelle Rundgänge durch den Park zu machen und spezifische Maschinenschulungen zu absolvieren. Diese Lernmethode bietet eine anschauliche und praxisnahe Auseinandersetzung mit komplexen technischen Themen.
5. Lernvideoproduktion durch Studierende
Projektbeteiligte: Daniel Dünner (Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften / HAFL)
Dieses Projekt bindet Studierende aktiv in die Erstellung von Lernvideos ein. Die Videos unterstützen den Lernprozess und bieten eine zusätzliche Ressource zur Wiederholung und Vertiefung des Stoffes. Dozierende werden ermutigt, solche Videos vermehrt in den Unterricht zu integrieren, um die Inhalte für Studierende besser zugänglich zu machen.
6. Born Green Generation – eine giftfreie Gesundheitsversorgung
Projektbeteiligte: Tannys Helfer, Katharina Thurnheer (Dept. Gesundheit / G)
Im Gesundheitswesen setzt das Projekt «Born Green Generation» auf die Vermittlung von nachhaltigen und zirkulären Strategien. Die Inhalte befähigen die Studierenden dazu, als «change agents» für Gesundheitsförderung und Umweltschutz zu agieren. Bereits bestehende Online-Module zu Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen, die in Zusammenarbeit mit Health Care Without Harm Europe und der Universität Malta entstanden sind, werden für die deutschsprachige Lehre angepasst und weiterentwickelt.
7. Ganzheitliche Gesundheit im Alter
Projektbeteiligte: Karin McEvoy, Manuela Grieser, Regula Blaser, Susanne Kast (Dept. Gesundheit / G)
Für die Gesundheitsversorgung älterer Menschen wird ein interdisziplinärer CAS-Kurs entwickelt, der die interprofessionelle Zusammenarbeit und praxisorientierte Lehrmethoden fördert. E-Learning-Elemente unterstützen dabei die Vermittlung der notwendigen Kompetenzen und tragen zur Verbesserung der Versorgung von älteren Menschen bei.
Transfer in deine Lehre – lass dich inspirieren
Die vorgestellten Projekte zeigen, wie du als Lehrperson digitale Lehrmethoden in deinen eigenen Kursen nutzen und Lernende aktiver in den Lernprozess einbinden kannst. Ein Beispiel ist das Flipped-Classroom-Modell, das auf unserer OER-Plattform als offene Bildungsressource verfügbar sein wird. Dabei kannst du deine Vorlesungen aufzeichnen, so dass Studierende die Theorie eigenständig vorab erarbeiten und die Präsenzzeit verstärkt für praktische Übungen genutzt werden kann. Selbstlerneinheiten können entwickelt werden, um Studierende mit unterschiedlichen Vorkenntnissen auf ein gemeinsames Niveau zu bringen, ähnlich wie im Minor «integrales digitales Bauen ».
Auch dass Studierende selbst Lernvideos produzieren, lässt sich auf jeden Fachbereich adaptieren. Sie vertiefen damit das Lernen und fördern ihre Medienkompetenz. Falls dich also eines dieser sieben geförderten Projekte ganz besonders interessiert, wende dich gleich direkt an die verantwortlichen Lehrenden wenden, um mehr darüber zu erfahren.
Mehr zum E-Learning Förderprogramm findest du auf MyBFH: Link zu MyBFH
Autorin: Mehida Salihovic
Foto: Andy Hermawan / Unsplash